Mehrere Webseiten in einem CMS verwalten – Fluch oder Segen?

TECHTALK
Webentwickler:innen kennen das Szenario: Eine bestehende Website läuft in einem CMS, und plötzlich kommt die Anfrage:

 "Wir wollen für unsere Schwesterfirma ebenfalls eine neue Website erstellen. Können wir diese im selben CMS verwalten?"

 Klingt nach einer praktischen Lösung – doch was in der Theorie vielversprechend wirkt, kann in der Praxis schnell zur tickenden Zeitbombe 💣 werden. In diesem Beitrag zeigen wir, wann es sinnvoll ist, mehrere Websites in einem CMS zu bündeln, welche Herausforderungen dabei entstehen und welche Strategien sich bewährt haben.
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Warum mehrere Webseiten in einem CMS verwalten?

Die Gründe dafür liegen auf der Hand:

🛠️ Geringerer Wartungsaufwand – Eine zentrale Plattform bedeutet weniger Aufwand für Updates und Wartung.

💰 Kostenersparnis – Hosting, Entwicklung und Pflege einer Applikation ist günstiger als wenn mehrere Systeme gepflegt werden müssen.

🔗 Synergieeffekte nutzen – Gemeinsame Design- oder Code-Elemente sparen Zeit und Ressourcen. Die hübsche Slideshow von Webseite A lässt sich auch auf Webseite B einsetzen.

🔑 Vereinfachte Benutzerverwaltung – User müssen sich nur einmal anmelden, anstatt für jede Website einen separaten Zugang zu haben.

📢 Gemeinsame Inhalte effizient verwalten – Wie im Quellcode soll es auch bei den Inhalten keine Redundanzen geben. Statt mehrfach die gleichen Inhalte zu pflegen erfasst du diese zentral und alle Webseiten können auf dieselben Inhalte zugreifen:

  • Geteilte Newsbeiträge für alle Unternehmensseiten
  • Einheitliche FAQ-Einträge, die sich nur einmal pflegen (und übersetzen) lassen müssen
  • Content Hub, damit auch Drittsysteme wie dein Intranet oder eine App automatisch die aktuellsten News deiner Webseite darstellen können.

Moderne CMS wie Neos sind auf diese Szenarien ausgelegt und bieten Best Practices zur effizienten Verwaltung mehrerer Websites. Vorteile bringen auch Herausforderungen mit sich – und genau das macht es interessant.

Die Schattenseiten eines Multi-Site-CMS ⚠️

Zitat: Sardinen wissen, dass Gleichmachen mit Kopfabschneiden beginnt. – Jeannine Luczak

Das Verwalten mehrerer Projekte in einem CMS bedeutet immer Kompromisse. Einheitliche Strukturen bringen Vorteile, nehmen aber auch individuelle Freiheiten. Wer eine Multi-Site-Umgebung aufsetzt, sollte sich folgende Fragen stellen:

🤷 Wie stark müssen sich die einzelnen Websites an gemeinsame Regeln halten?

🏗️ Gibt es funktionale Unterschiede, die schwer unter einen Hut zu bringen sind?

🔄 Kann ein einziges CMS langfristig flexibel genug bleiben?

Ohne sorgfältige Planung kann ein Multi-Site-Setup schnell in unwartbarem Code enden oder spätere Erweiterungen sehr aufwändig machen.

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Die richtige Strategie für dein Projekt

Es gibt vier bewährte Strategien, im Umgang mit mehreren Websites. Welche die beste ist, hängt stark von den individuellen Anforderungen ab.

1. Komplett unabhängige Projekte – keine gemeinsame Basis 🚀

Die simpelste Lösung: Jede Website lebt in ihrer eigenen CMS-Instanz. Keine geteilten Ressourcen, keine Synergien – aber auch keine Abhängigkeiten.

Ideal für Projekte mit völlig unterschiedlichen Anforderungen oder Zielgruppen

✅ Maximale Unabhängigkeit und Flexibilität
❌ Kein Vorteil durch gemeinsame Funktionen oder Logins

Beispiel: Eine Unternehmensgruppe, die sowohl ein Modegeschäft als auch eine Immobilienfirma besitzt, benötigt völlig unterschiedliche Webauftritte, da es keine gestalterischen Überschneidungen gibt.

2. Zentrales Login – aber sonst getrennte Wege

Hier nutzen die Websites ein zentrales Single Sign-On (SSO)-System für die Anmeldung, während alle anderen Inhalte, Designs und Funktionen eigenständig verwaltet werden.

✅ Benutzerfreundlich dank Single Sign-On (SSO)
❌ Kaum Synergien bei Design oder Funktionen

Beispiel: Ein Konzern mit mehreren Tochterunternehmen könnte ein zentrales Mitarbeiterportal einrichten, sodass sich alle Mitarbeiter:innen mit einem einzigen Login in verschiedene Systeme einloggen können.

Was genau bedeutet SSO?

Single Sign-On (SSO) ist eine Authentifizierungsmethode, die es Benutzern ermöglicht, sich einmal anzumelden und dann auf mehrere Anwendungen oder Systeme zuzugreifen, ohne sich erneut einloggen zu müssen. Dies verbessert die Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit, da weniger Passwörter verwaltet werden müssen.

3. Getrennte Code-Pakete in derselben CMS-Instanz

Jede Website hat ihr eigenes Code-Paket, lebt aber in derselben CMS-Umgebung. Oft teilen sie sich eine Datenbank.

✅ Kombination aus Unabhängigkeit und Synergie
✅ Gemeinsame Datenbank ermöglicht gezielten Austausch
❌ Code-Änderungen müssen oft mehrfach umgesetzt werden
❌ Datenbank-Migrationen können komplex werden

Beispiel: Ein Museum mit mehreren Standorten könnte in einer CMS-Instanz laufen, wobei jede Filiale ihre eigenen Seiten verwaltet. Die zentrale Datenbank erleichtert jedoch das Teilen von Ausstellungsinformationen.

Hier lohnt es sich, eine zweite CMS-Instanz in Betracht zu ziehen – oder auf ein flexibles CMS wie Neos zu setzen, das gemeinsame Elemente modular verwalten kann.

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4. Ein gemeinsames Code-Paket für alle Projekte

Alle Websites teilen sich denselben Code, wodurch maximale Synergien entstehen – ideal für Projekte mit ähnlichem Design und Funktionalität.

✅ Effizient: Änderungen wirken sich auf alle Websites aus
✅ Neue Websites lassen sich effizient (oder sogar automatisiert) hinzufügen
❌ Planung muss von Anfang an sauber durchdacht sein

Beispiel: Ein internationales Unternehmen mit mehreren Niederlassungen kann durch eine einheitliche Code-Basis weltweit ein konsistentes Branding sicherstellen.

🎯 Fazit: Eine saubere Architektur mit einem durchdachten Theming-Konzept ist essenziell, um Individualität zu bewahren.

Wie triffst du die richtige Entscheidung? 🤔

Bevor du mehrere Websites in einem CMS verwaltest, solltest du folgende Punkte klären:
Macht es überhaupt Sinn, mehrere Websites zu bündeln? Oder wäre eine separate Lösung langfristig besser?

  • Welche Teile sollen geteilt werden? Inhalt und Design oder alles?
  • Wie flexibel muss das System in Zukunft sein? Sind spätere Änderungen einfach möglich?
  • Welche technischen und organisatorischen Ressourcen stehen zur Verfügung?

Fazit: Flexibilität vs. Effizienz ⚖️

Mehrere Websites in einem CMS zu betreiben, kann enorm sinnvoll sein – oder zu einem Alptraum werden. Entscheidend ist die Wahl der richtigen Strategie und eine saubere Planung. Wer frühzeitig festlegt, welche Elemente geteilt werden und welche nicht, spart sich später unnötige Probleme. 🛠️
Wir bei ongoing haben in den letzten Jahren zahlreiche Multi-Site-Setups erfolgreich umgesetzt. Besonders im Bereich Verbandslösungen konnten wir zeigen, wie leistungsfähig moderne CMS-Architekturen sein können.

zu den Verbandslösungen

Ein gelungenes Beispiel ist das Jubla Multi-Site-Setup, bei dem über 200 Websites zentral verwaltet werden – mit einheitlichem Design, geteilten Inhaltselementen und flexibler Individualisierung für jede einzelne Seite. 
Jubla Case ansehen 

Wir wissen, wann sich Synergien lohnen – und wann eine getrennte Lösung die bessere Wahl ist. 🎯

👉 Du überlegst, mehrere Websites in einer CMS-Instanz zu betreiben? Lass uns darüber sprechen! Wir helfen dir, die richtige Strategie zu finden – und setzen sie sauber um. 🚀

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Der Autor /

Michael Müller

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